einfach & kompetent: Abschied, begleiten, loslassen
An unserem Kinoabend haben wir den Film Nokan angeschaut. Ein Film, der sich mit dem Beruf des Bestatters in Japan auseinandersetzt. Eindrücklich, emotional zeigt dieser Film das Ritual, welches vor der Einsargung einer verstorbenen Person durchgeführt wird. Er zeigt aber auch, mit welchen Vorurteilen ein Bestatter zu kämpfen hat. Gibt es auch so ein Ritual hier bei uns in Basel? Was beinhaltet die Arbeit eines Bestatters und was können wir tun, damit auch bei der Bestattung unser letzter Wille respektiert wird?
Diese und andere Fragen hat uns Herr Adrian Ponsila von Wicky & Partner Bestattungen beantwortet in dem er uns erzählte, wie ein Arbeitstag bei ihm aussehen kann. Während rund 20 Minuten erhielten wir einen einfachen und kompetenten Einblick in die Arbeitswelt eines Bestatters in der Region Basel mit all seinen Facetten.
Wicky & Partner Bestattungen ist der Arbeitsplatz von acht Mitarbeitenden. Mit insgesamt vier Autos werden pro Jahr circa 2000 verstorbene Menschen betreut. Wicky & Partner ist der Submissionspartner des Kanton Basel-Stadt.
In Basel ist die unentgeltliche Bestattung (Erd- und Urnenbestattung) für alle Personen (wohnhaft in Basel) die auf Stadtboden gestorben sind gratis. Zur unentgeltlichen Bestattungen zählt das Einsargen, der Staatssarg, der Transport, die Standardkleidung (Ruhe-Hemd, Ruhe-Kleid), die Kremation und eine Kapelle für die Abdankungsfeier. Mehrleistungen können natürlich individuell vereinbart werden. Welche Leistungen im Rahmen einer Bestattung übernommen werden, variiert je nach Gemeinde, da die Bestattungen meist auf Gemeindeebene geregelt sind. Welches Reglement von welcher Gemeinde zum Zuge kommt, hängt davon ab, in welcher Gemeinde eine Person verstorben ist. Es ist also nicht vom Wohn- oder Bürgerort einer Person abhängig. Dies kann zum Teil zu verwirrenden Situationen führen.
Die Arbeit der Mitarbeitenden von Wicky & Partner beginnt bei der Kontaktaufnahme durch eine Angehörige oder eine Institution. Die Mitarbeitenden von Wicky & Partner dürfen ihre Arbeit erst beginnen, wenn ein Arzt den Tod einer Person bestätigt hat.
Meist wird das Einsargen nach dem Tod zeitnah vorgenommen. Ein spezielles Ritual bei der Ankleidung, wie zum Beispiel in Japan, gibt es nicht. Dennoch gilt es gewisse Regeln zu befolgen, sofern dies überhaupt möglich ist. Gemäss dem öffentlichen Auftrag muss eine verstorbene Person mittig, auf dem Rücken, mit gefalteten oder aufeinander gelegten Händen und geschlossenen Augen eingesargt werden.
Den Staatssarg gibt es in verschiedenen Grössen. Dieser darf nicht selbstständig dekoriert oder angemalt werden. Er besteht aus Holzspänen, einem Flies und persönlichen Gegenständen des Verstorbenen. Ein Kissen und eine Decke kann optional erworben werden. Jeder Sarg wird bei der Übergabe an den Friedhof Hörnli nochmals kontrolliert. Mit der Übergabe ist der Auftrag abgeschlossen.
Natürlich bietet Wicky & Partner noch weitere Dienstleistungen an (bspw.: Todesanzeigen, Transport zu anderen Friedhöfen oder unterschiedliche Sargmodelle).
Neben einer Patientenverfügung empfiehlt Herr Ponsila auch eine «Erklärung über die Bestattungsart» vorzeitig auszufüllen. Mehr Informationen erhalten Sie auf der Website der Stadtgärtnerei Basel-Stadt (https://www.stadtgaertnerei.bs.ch/friedhoefe/todesfall-und-bestattung/bestattungsformalitaeten.html).
Wir bedanken uns ganz herzliche bei Herrn Ponsila für den informativen, spannenden, eindrücklichen und emotionalen Vortrag und die würdevolle und ehrbare Arbeit, die er und sein Team tagtäglich verrichten. Wir sind dankbar einen solch kompetenten Partner an unserer Seite zu wissen.
Falls Sie konkrete Fragen zur Patientenverfügung oder der Erklärung über die Bestattungsart oder der Handhabung im Pflegehotel St. Johann haben, dann melden Sie sich bei uns. Wir stehen Ihnen mit unserer Erfahrung und Wissen zur Verfügung.